Schwerpunkt des Bio Bauernhofs Singhof ist die Milchviehhaltung und der Ackerbau. Da in drei bis vier Wochen die Getreideernte beginnt, war jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Feldrundgang, um der Projektgruppe den Ökologischen Landbau und hauptsächlich die einzelnen Kulturen etwas näherzubringen.
Los ging es um 11:00 Uhr auf dem Hof, mit dem Ziel, die im Sieben-Jahre-Rhythmus wechselnde Fruchtfolge zu erläutern. Gestartet wurde auf dem gegenüberliegenden Acker mit Klee und Gras, dem sogenannten Düngesack des Biobauern, was uns Manfred auch anhand eines Wurzelballens verständlich erklärte.
Dem Klee folgt die Wintergerste, die in diesem Jahr in Richtung Hof Aftholderbach wächst. Die Wintergerste wird, wie der überwiegende Teil des Ackerbaus des Hof Singhof als Viehfutter für die Milchproduktion eingesetzt. Nach der Ernte der Wintergerste ca. Anfang Juli wird hier eine Zwischenfrucht eingesät. Deutlich zu spüren war die Biodiversität auf den ökologisch bewirtschaften Feldern.
Gegenüber der Wintergerste wächst als dritte Frucht der Mais, der zusammen mit Stangenbohnen als zusätzlicher Eiweißlieferant in der Silage dient. Mais wird in erster Linie mit der auf dem Hof anfallenden Gülle gedüngt, da er die Gülle sehr gut verarbeiten kann. Um Mais und auch anderen Feldfrüchten einen ausreichenden Wuchs zu sichern, erfolgt die Entfernung der Wild- und Unkräuter durch Striegeln, d.h. es wird mit einem Art Rechen zwischen den Reihen das Kraut herausgekratzt (gestriegelt).
Mit Blick auf den Klimawandel wird im Hof Singhof auch immer wieder neues getestet. So wurde in diesem Jahr auf einem Streifen eine Mischung aus Mais, Bohnen und Hirse eingesät. Hirse verträgt Hitze und Trockenheit besser.
Weiter ging der Fußmarsch in Richtung Pollmer-Stall, in dem der Dinkel und die Ackerbohnen als vierte und fünfte Fruchtfolge angebaut werden. Dinkel ist neben einem Teil des Weizens das Getreide, welches in die Nahrungsmittelindustrie geliefert und nicht zur Milch veredelt, d.h. als Viehfutter eingesetzt wird. Dinkel ist auch die Frucht, die in unsere Region sehr gut gedeiht. Wie alle Getreidesorten wird Dinkel mit dem Mähdrescher geerntet, muss aber wie Hafer in einer Mühle nachbehandelt (entspelzt) werden.
Der Weizen als sechste Frucht der Fruchtfolge wächst in diesem Jahr auf den Äckern in Richtung Buch und wurde nicht besucht.
Vom Pollmer-Stall ging es wieder Richtung Hof Singhof, vorbei an der siebten Frucht dem Hafer. Da nahezu alle Beteiligten Hafer in verschiedenen Formen auf ihrem persönlichen Speiseplan haben, wurde angeregt ähnlich wie bei Dinkel, diesen doch auch auf dem Hof zum Verkauf anzubieten.